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Die magischen vier Buchstaben
Ständige Grübeleien.
Heimliche Tränen.
Stilles Hoffen.
Innige Gebete.
Nagende Zweifel.
Himmelhochjauchzend.
Zu Tode betrübt.
Bin ich schon depressiv?
Selbstverhöre.
Warum klappt es nicht?
Liegt es an mir?
Soll es nicht sein?
Bin ich etwa unfähig?
Am Rande der Verzweiflung.
Große Sehnsüchte.
Immer wieder diese Fragen
Will ich das?
Werde ich dem gerecht?
Hoch gesteckte Erwartungen.
Schlaflose Nächte.
Unruhige Tage.
Alle vier Wochen
geplatzte Hoffnung.
Und wieder gibt es Tränen.
Gedankenfetzen jagen sich
Wie ein Film in meinem Kopf.
Unerfüllte Wünsche.
Manchmal habe ich Angst.
Schaffe ich das überhaupt?
Was wird in der Zukunft?
Ständige Versuche,
Für und Wider abzuwägen.
Allem voran
steht der Wunsch.
Bitte lass mich nicht länger leiden!!!
Aus anfänglicher Idee
Gepaart mit dem Wunsch
Wurde quälende Sehnsucht.
Und daraus verzweifelte Hoffnung.
Ungeduldiges Warten.
Wie lange wird es noch dauern?
Wann bekomme ich endlich
das erlösend positive Ergebnis?
Was muss ich noch alles tun,
Damit sich mein größter Wunsch erfüllt???
Zunehmende Ratlosigkeit.
Meine Sehnsucht,
Meine Suche
Nach einem wirklichen Partner,
Einem Ebenbürtigen,
Einem Gleichberechtigten
Ist erfüllt.
Endlich.
Eint euch in Liebe!
Endlich jemand überaus
Liebevoll, aufmerksam,
Stürmisch, treu sorgend
gut aussehend, wohlriechend -
Oh, ja, die Chemie stimmt!
Ich kann ihn sehr gut riechen!
Auch, wenn er manchmal das Gegenteil behauptet…
Mein Mann!!!
Meine Zuflucht, mein Zuhörer,
Meine Geborgenheit,
Mein Streithammel und Seelenbalsam.
Mit ihm kann ich mir das
überhaupt erst vorstellen.
Den Beginn meiner eigenen Familie.
Manchmal verliere ich fast den Glauben daran.
Zerbreche beinahe an der Stärke
Meines unerfüllten Wunsches.
"Üb Dich in Geduld!"
"Das klappt schon noch!"
Diese gut gemeinten Ratschläge von aussen
Haben bei mir schon lange
Keine beruhigende Wirkung mehr.
Im Gegenteil.
Sie machen mich aggressiv.
Es grenzt schon an Grausamkeit,
zu sehen und zu spüren, wie andere
ein Geschenk nach dem anderen bekommen.
Das Geschenk des Lebens.
Und ICH???
Fühle mich übergangen,
Benachteiligt.
Eifersüchtig.
"Du bist doch noch jung!"
"Fang doch erstmal an zu leben!"
Ja, gerade deshalb ja.
Trotz aller Zweifel,
Ängste und gegnerischen Meinungen:
Ich versuche, die Hoffnung nicht aufzugeben.
Ich werde nicht kampflos das Feld räumen.
Und doch ist da eine kleine Stelle.
Tief im Innern.
Die verzweifelt weint.
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Abschied und Loslassen
Weh tut es die ganze Zeit, während all den Jahren,
weh tut die Hoffnung und immer wieder die Enttäuschung,
weh tun die Behandlungen mit all den Vorzimmerdamen und
all den unzählingen kleinen Dingen,
die wir uns gefallen lassen,
weh tun die Demütigungen all jener, die nicht wissen und verletzen,
weh tut die Zeit, die einfach verrinnt,
weh tut die unendliche Ungerechtigkeit auf dieser Welt,
weh tut der Abschied auf Raten,
weh tut das Mitleid unserer Liebsten, die nicht wissen,
wie sie sollen, weil auch wir nicht wissen wie es geht,
damit umzugehen, dass wir kinderlos sind,
weh tut es einfach überall und immer - und immer wieder.
Der Entscheid aufzuhören ist unendlich schwierig,
unendlich grausam und unendlich leidvoll.
Aber kann es schlimmer werden? Kann es noch mehr weh tun,
als es jetzt schon tut?
Diese Entscheidung hat mir Kraft gegeben
zu leben,
zu lachen,
zu weinen ohne Angst, niemehr damit aufhören zu können,
zu trauern um meine Kinder, die ich nicht haben kann,
meinen Lieben gegenüber treten zu können voller
Zuversicht in meine Zukunft.
Bin ich jetzt glücklich?
Nein - nicht immer, aber doch ab und zu.
Ich bin frei,
ich bin erlöst,
ich bin voller Energie,
ich kann wieder atmen.
Ich glaube an meine Zukunft,
ich glaube an mich und meine Zufriedenheit.
Weh wird es immer tun, es ist ein Teil von mir.
Aber ich hoffe, mich irgendwann damit zu versöhnen.
Ich sehe positiv in meine Zukunft,
mit einem Lächeln und einer Gewissheit,
dass es gut ist, so wie es ist!
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Mama wird man nur mit Kind!
Papa wird man nur mit Kind!
Und was wird aus uns?
Kuscheln warm und klein - nicht bei uns!
Kleine Finger, die zum Himmel zeigen - nicht bei uns!
Tausend Fragen, die so einfach klingen - nicht bei uns!
Drachen, die steigen, Laternen, die singen - nicht bei uns!
Lachen, albern kichern, niedlich und froh - nicht bei uns!
Wachsen sehen, was wir erzeugt - nicht bei uns!
Dumme Sprüche - nicht bei uns!
Unverständnis - nicht bei uns!
Gleichgültigkeit - nicht bei uns!
Ausweglosigkeit - nicht bei uns!
Unverstandene Trauer - nicht bei uns!
Unser Kinderwunsch ist unerfüllt - Euer auch?
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Leer-lauf
Eingeholt und vertraut
Einmal mehr um Gefühle geraubt.
Hoffen, Hingabe, Geduld und Gedanken
Was ist der Sinn, dieser Schranken?
Auch erfahren, bereichert, erlebt,
unerfüllter Kinderwunsch, der in mir bebt.
Realität, Illusion oder Traum
Urinstinkt, des Frauseins, unvorstellbarer Raum.
Leise zieht sich der Zweiwochenrhytmus dahin,
unbegrenztes, kontroll-loses Leben, Lebenssinn.
Streben nach dem Mutterglück,
doch leider kehrt der Zyklus zurück.
Traurigkeit und Wut dominieren das NEIN
Unbeantwortete Fragen des Warum, lass es sein?
Und schon bald ist die Hoffnung wieder da,
der Traum, zu werden eines Tages MAMA!
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Du hast ein Recht auf deine Trauer
Du hast ein Recht auf deine Trauer.
Du darfst dich deinen Verlusten widmen,
musst nicht verdrängen, was dich beschwert.
Du hast ein Recht, das abzutrauern,
was dich so tief enttäuscht hat und was du
nicht ändern kannst.
Du hast ein Recht auf deine Tränen,
auf dein Schweigen,
auf deine Ratlosigkeit,
auf deine innere und äussere Abwesenheit.
Du musst nicht den Glücklichen spielen,
nicht über den Dingen stehen.
Du hast ein Recht, die wegzuschicken,
die dich mit Gewalt aus dieser Trauer
herausholen wollen.
Du hast ein Recht, mit denen nicht reden
zu wollen, die dir ein schlechtes Gewissen
machen wegen deiner Trauer.
Die mit Sprüchen kommen
und dich mit diesen Sprüchen
unter Druck zu setzen versuchen.
Du hast ein Recht auf deine Trauerstille!
Du hast ein Recht, dich zu wehren gegen die,
die dir sagen, was du fühlen darfst und was nicht.
Die dich nicht als einzelnen, sondern als "Fall"
behandeln und sich innerlich nicht wirklich mit
dir einlassen.
Vielleicht macht dich nichts so Menschlich
wie deine Trauer.
Über sie kann ein Trauernder sich dir nähern
und auf Verständnis hoffen.
Trauern zu können ist eine Gabe.
Lass dir das Recht auf deine Trauer nicht nehmen!
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Abschied
Abschied bedeutet ein bisschen Sterben
Abschied vom Kinderwunsch heisst
Sterben lassen des einen Traumes,
den man sich mit Geld nicht erfüllen kann
Sterben lassen der einen Hoffnung,
auf etwas, was man nie in den Armen halten wird
Sterben lassen des Wunsches,
in einem Kind seinen Partner und sich wiederzufinden
Abschied bedeutet Neuorientierung
Abschied vom Kinderwunsch heisst
Neuorientierung auf ein Leben ohne Kind
Neuorientierung auf ein Leben ohne Neid auf Frauen,
die schwanger sind
Neuoreintierung auf Ziele,
die man sich nun setzt im Leben nach dem Abschied
Abschied bedeutet neue Terminplanung
Abschied vom Kinderwunsch heisst
Termine planen, ohne zu überlegen, wann frau die Mens bekommt
Termine planen, ohne zu überlegen, ob da Punktion / Transfer ist
Termine planen, ohne zu überlegen, ob frau da schwanger ist
Abschied bedeutet aber auch
dass man sein Leben frei gestalten kann
dass man neue Freunde gefunden hat auch für hinterher
dass man weiter mit anderen sich freut oder leidet
dass man eigentlich nie ganz weg kommt
von dem Wunsch nach einem Kind
Abschied vom Kinderwunsch ist eine sich ewig drehende Schraube
die sich wiederholt Tag für Tag und Nacht für Nacht
und von der man nur schwer loskommt!
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Kinderlosigkeit.......
...ist wie ein schwarzes Loch, in das man ganz plötzlich fällt
und aus dem man niemals mehr herauszukommen scheint.
...ist für alle Betroffenen eine der schmerzlichsten
Erfahrungen ihres Lebens.
...ist in unserer Gesellschaft etwas, das uns mitten ins
Herz trifft, da wir an ihr erkennen, dass wir trotz all
unseres Wissens immer noch hilflos gegenüber des
Schicksals und der Natur sein können.
...ist der Neid, der einen zerfrisst, wenn man andere
Paare mit ihren Kindern sieht.
...ist die Wut über die Ungerechtigkeit in der Welt,
wenn man hört, dass manche Frauen ihre Babys abtreiben lassen.
...ist der Zweifel an sich selbst, ist das Hadern mit seinem Körper.
...ist die Schuldzuweisung an sich selbst, da man nicht fähig ist,
Kinder zu zeugen / zu empfangen und von daher
irgendwie nicht mehr in den Lebenskreis zu passen scheint...
...ist das Unverstandensein von Menschen mit Kindern,
die niemals ähnliches erfuhren, ist das
Unverstandensein von Menschen,
die gewollt kinderlos sind und nicht nachvollziehen
können oder wollen, wieso einem so eine
"Kleinigkeit" so das Leben verdunkeln kann.
...ist der Spiessrutenlauf durch die Stadt,
durch den Supermarkt,
vorbei an Kinderkleidern,
an Schnullern,
an Kinderwägen...
...und an schwangeren Frauen.
...ist die Verzweiflung,
nichts tun zu können,
nichts wissen zu können,
sich an nichts festhalten zu können.
...ist der Schmerz und die Enttäuschung,
wenn es mal wieder nicht geklappt hat.
...ist die Entfremdung zweier Partner,
deren Beziehung vorher sehr glücklich
war und die nun an der Kinderlosigkeit zu scheitern drohen kann.
...ist die Hilflosigkeit vieler Männer
gegenüber den Tränen ihrer Frauen.
...ist der Zwang, immer wieder neue
Methoden und Chancen zu suchen,
zu finden und zu probieren,
um doch noch zum Erfolg zu kommen.
...sind oft auch körperliche Schmerzen,
die nach den etlichen dieser Versuche entstehen können.
...betrifft inzwischen ca. zehn Prozent aller Paare,
die ein Kind wollen - mit steigender Tendenz.
...lässt Sprüche wie "Schlappschwanz" zu Dolchen werden.
...ist in der Öffentlichkeit immer noch ein Tabu Thema.
...ist sehr kraftraubend...
...ABER ist auch eine Chance,
sein Leben neu zu überdenken,
neu zu gestalten und für sich zu verbessern und
so irgendwann einmal zu seinem Ziel
zu kommen und mit sich in Friede zu leben...!
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Aber......................
Fern ist der Kinderwunschtraum,
doch manchmal für uns
zum Greifen nah,
vielleicht werden auch einmal
für uns diese Träume wahr.
Die Hoffnung auf ein Kind
nicht aufzugeben,
denn die Hoffnung ist doch
ein Teil vom Leben!
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